Fokussierte abdominelle Sonografie bei Trauma

Diagnostik  ist kein Selbstzweck und darf die übliche Therapie nicht verzögern

Indikation:
– V.a. abdomineller Blutung,
– aber auch bei akutem Abdomen, V.a. Pleuraerguss, Pneumothorax

Durchführung:
– sowohl beim sitzenden als auch beim liegendem Patienten möglich

Zielsetzung:
– Nachweis von freier Flüssigkeit

5 Standardschnitte:

1) 8.-10. ICR re mittl. Axillarlinie  (Schallachse 45° gedreht wg. Rippenschatten) Zwerchfell, Leberparenchym: Hämatothorax, subphrenische Flüssigkeit,

2) 1-2 ICR tiefer gehen Leberparenchym, rechte Niere: Morrison-Pouch (hierzu die rechte Niere im Längsschnitt darstellen)

3)  8.-10. ICR li. hintere Axillarlinie (Schallachse 45° gedreht wg. Rippenschatten) Zwerchfell, Milz: Hämatothorax, Atelektase, subphrenische Flüssigkeit

4) 1-2 ICR tiefer gehen Milzparenchym, linke Niere: Koller-Pouch (hierzu die linke Niere im Längsschnitt darstellen)

5) Symphysenoberrand Douglas-Raum, schwimmende Darmschlingen

Vorgehen:

  • Strukturierte Durchführung:
  • Dauer maximal 2 Minuten
  • Parallel zur sonstigen Versorgung
  • Bei Nachweis von freier Flüssigkeit in einem Schnitt
    • sofortiger Abbruch
    • schnellstmöglicher Transport
    • Voranmeldung im Schock-OP („V.a. abdominelle Blutung“)
  • Re-Evaluation: Wiederholung jederzeit möglich

Ein positiver Befund im FAST entscheidet über die weitere Therapie vor Ort sowie die Zielklinik, ein negativer Befund schließt eine Blutung nicht aus.

02/2017