Relaxanzien in der Notfallmedizin

Voraussetzung für eine Intubation ist eine ausreichende Narkosetiefe.

Der Einsatz von Muskelrelaxanzien kann die Intubationsbedingungen deutlich verbessern und ist zur Narkoseeinleitung von den Fachgesellschaften empfohlen. Die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Narkosetiefe ist zu gewährleisten.

Das kurz wirksame depolarisierende Succinylcholin kann zur Narkoseeinleitung eingesetzt werden. Nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien können aufgrund der Wirkdauer präklinisch nicht uneingeschränkt zur Narkoseeinleitung empfohlen werden. Mit dem Zeitpunkt einer Relaxierung muss eine Beatmung zwingend sichergestellt werden.

Eine weitere Indikation zur Relaxierung eines intubierten und beatmeten Patienten im Rettungsdienst kann sich beim Notfalltransport ergeben. Sollte bei ausreichender Narkosetiefe eine Adaptation der Beatmung an den Patienten nicht möglich sein, kann die Muskelerschlaffung mit einem nicht depolarisierenden Muskelrelaxans erwogen werden.

Auswahl einiger Muskelrelaxanzien

Name Dosis Wirkungs-eintritt Wirkdauer Bemerkungen
Succinylcholin 1,0 (- 1,5) mg/kg KG < 1 min 5 – 10 min Faszikulationen, ICP erhöht, Hyperkaliämie, Arrhythmien, Maligne Hyperthermie
Rocuronium 1,0 mg/kg KG 1 – 3 min 45 min Kardiovaskuläre Effekte, Reversierung durch Sugammadex möglich

CAVE: can’t ventilate – can’t intubate!

04/2021