Sauerstoff ist das Medikament zur Behandlung einer Hypoxämie. Therapieziel ist die Normoxämie. Zur Behandlung einer Luftnot sind weitere Maßnahmen erforderlich.
Bei kritisch kranken Patienten sollte unmittelbar eine hohe Sauerstoffkonzentration angewandt und entsprechend dem klinischen Verlauf (valide pulsoxymetrische Messung!) angepasst werden.
Definition-Hypoxämie: SpO2 < 90 %, entspricht PaO2: < 60 mm Hg
Vorgehen:
Initial hochdosiert (12-15 l / min über Inhalationsmaske mit Reservoir oder bei Beatmung)
Präoxygenierung, Reanimation bis ROSC, akute Hypoxämie, schweres Trauma, Anaphylaxie, Sepsis, Schock, Epileptischer Anfall, Anämie, Rauchgas- / CO-Intoxikation, Tauchunfall / Dekompressionsunfall
Kritische Indikationsstellung, kontrollierte oder low-dose-Applikation
COPD / Asthma, schwere Adipositas (BMI > 40 kg / m2), Herzinfarkt, HRST, Schlaganfall
Negative Folgen einer hochdosierten Sauerstofftherapie (mögliche Hyperoxämie) haben sich bislang nur bei wenigen Patientengruppen (Neugeborene, COPD, Bleomycintherapie, Paraquatvergiftung) nachweisen lassen und sind bei weiteren noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen (bspw. ACS).
Indikation und Sauerstoff-Flow / FiO2:
Flow-Wirkung ist abhängig von Atem-Minuten-Volumen (AMV) des Patienten
Flow | erreichbare FiO2 |
2-4 l Flow (< AMV) | ca. 0,3 |
6 l Flow | ca. 0,5 |
15 l Flow (>AMV) | 0,8 |
15 l Flow mit Reservoirbeutel | ca. 1,0 |
Demandventil | 1,0 |
11/2020