Abdominaltrauma

Traumamanagement ist Zeitmanagement (siehe Algorithmus Traumaversorgung)

Unterscheide

  • Stumpfes Trauma
  • Penetrierendes Trauma

Bei ca. 30 % der Polytraumatisierten ist das stumpfe Bauchtrauma Teilverletzung des Polytraumas. Man muss stets an ein Abdominaltrauma denken.

Gefahr: Unterschätzung der Verletzungsschwere.

Vorgehen

  • Anamnese (Unfallmechanismus, Schmerzangabe, Abwehrspannung in der frühen Phase oft noch nicht vorhanden)
  • Einschätzung der Verletzungsschwere
  • Kreislaufsituation (Hypovolämie DD: Spannungspneumothorax)
  • Volumenstatus

Bei Verdacht auf eine Abdominalverletzung gilt

    • Venöse Zugänge (möglichst 2 großlumige)
    • Adäquate Volumentherapie (orientierend tolerabel: isolierte nicht stillbare Blutung: MAD 50 mm Hg; Polytrauma ohne unstillbare Blutung: MAD 70 mm Hg; begleitendes SHT: MAD 90 mm Hg – siehe Volumensubstitution)
    • Analgosedierung bzw. Narkose, Intubation, Beatmung
    • „Treat and run“ / „permissive Hypotension“ bei kritischem Patientenzustand (Verdacht auf intraabdominelle Blutung) –CAVE Zeitfaktor –
    • Fokussierte abdominelle Sonografie ggf. als Verlaufsparameter während des Transportes – siehe Fokussierte abdominelle Sonografie bei Trauma
    • Voranmeldung in Notfallaufnahme („Schockraum“)
    • Zügiger Transport in geeignete Klinik
    • Offene Wunden werden steril abgedeckt
    • Fremdkörper belassen und abpolstern
    • Bei Austritt von Darm locker reponieren, abdecken (Ischämieprophylaxe)

02/2022