Traumamanagement ist Zeitmanagement (siehe Algorithmus Traumaversorgung)
Es besteht ein hohes Risiko für ein C-Problem!
Eine einfache Beckenfraktur (z.B. Sturz in der Häuslichkeit) ist von der komplexen Beckenfraktur hinsichtlich der notwendigen therapeutischen Schritte zu unterscheiden. Letztere ist häufig eine Teilverletzung des Polytrauma-Patienten und oftmals mit weiteren Verletzungen assoziiert.
Verletzungsmechanismus (komplexe Beckenfraktur)
- Verkehrsunfälle: Frontalaufprall, Überrolltrauma, Zweiradfahrer
- Sturz aus großer Höhe
Symptomatik / Diagnose
- Schmerzlokalisation
- Fehlstellung der Beine möglich
- Eine orientierende, einmalige Überprüfung der Beckenstabilität durch Kompression seitlich und ggf. a.p. ist durch den Geübten möglich. Keine Reevaluation!
- Perineales Hämatom, Blutung aus der Urethra
Therapie
- Adäquate Volumentherapie (orientierend tolerabel: isolierte nicht stillbare Blutung: MAD 50 mmHg; Polytrauma ohne unstillbare Blutung: MAD 70 mmHg; begleitendes SHT: MAD 90 mmHg – siehe Volumensubstitution)
- Immobilisation (Vakuummatratze)
Indikation Trochantergurt (Beckenschlinge)
- Klinische Instabilität des Beckens
- Geeigneter Unfallmechanismusund hämodynamische Instabilität oder Schmerzlokalisation
- Analgesie, ggf. Intubation und Beatmung
02/2022