Amputationsverletzungen

Grundsätzlich gilt: „life before limb“  –  Traumamanagement ist Zeitmanagement (siehe Algorithmus Traumaversorgung) Amputationsverletzungen können grundsätzlich durch die entstehende Blutung lebensbedrohlich werden. Häufig werden zusätzlich bestehende erhebliche Begleitverletzungen (Thoraxtrauma, Abdominaltrauma, Beckenfraktur) unterschätzt oder gar nicht erkannt. Alle Maßnahmen müssen durch den Notarzt zeitlich straff organisiert werden, damit eine schnellstmögliche definitive Versorgung in der geeigneten Zielklinik erreicht […]

Beckenfraktur

Traumamanagement ist Zeitmanagement (siehe Algorithmus Traumaversorgung) Es besteht ein hohes Risiko für ein C-Problem! Eine einfache Beckenfraktur (z.B. Sturz in der Häuslichkeit) ist von der komplexen Beckenfraktur hinsichtlich der notwendigen therapeutischen Schritte zu unterscheiden. Letztere ist häufig eine Teilverletzung des Polytrauma-Patienten und oftmals mit weiteren Verletzungen assoziiert. Verletzungsmechanismus (komplexe Beckenfraktur) Verkehrsunfälle: Frontalaufprall, Überrolltrauma, Zweiradfahrer Sturz aus großer […]

Frakturversorgung

Beim Trauma immer den Unfallmechanismus erfragen. Er kann wichtige Hinweise auf das zu erwartende Verletzungsmuster geben. Die Schmerztherapie durch korrekte Lagerung, Immobilisation und geeignete Analgetika ist die Basis jeder Frakturversorgung. Orientierende Untersuchung vor Ort, möglichst entkleidet Frakturzeichen Durchblutung Motorik Sensibilität Sorgfältige Befunddokumentation (z.B. Foto) Eine frühe Reposition sollte angestrebt werden. Dabei kommt es nicht so […]

Volumensubstitution

Ziel Vermehrung des intravasalen Volumens zum Ausgleich eines tatsächlichen (z.B. Blutung) oder relativen (z.B. Vasoplegie) Mangels im Kontext einer Kreislaufstabilisation. Bereits kurze hypotone Phasen können für das Outcome ungünstig sein. Diagnose des Volumenmangels Die Einschätzung resultiert aus dem klinischen Gesamtbild. Es gibt keinen isolierten Parameter für den Volumenstatus eines Patienten. Folgende Größen gehen in die Beurteilung ein: […]

Akutes Koronarsyndrom (ACS)

Leitsymptom sind pektanginöse Beschwerden. Allgemeine Maßnahmen Beruhigen des Patienten Lagerung (Oberkörper hoch) Sauerstoffzufuhr bei Atemnot oder Hinweisen auf Herzinsuffizienz bzw. nur bei SpO2< 90% erforderlich Monitoring (immer 12-Kanal-EKG innerhalb von 10 min. nach Erstkontakt, Blutdruck, Herzfrequenz, SpO2), bei Verdacht auf Rechtsherzinfarkt oder posterioren Hinterwandinfarkt die zusätzlichen rechts- (V3r und V4r) bzw. linkskardialen (V7-V9) Ableitungen kleben. Die […]

Stromunfall

Grundregel beim Umgang mit Strom: Eigenschutz beachten! Rettung je nach Spannungsart: Bei Niederspannung (< 1000 V) Sicherung entfernen Netzstecker ziehen Gerät ausschalten Isolierung durch geeigneten Standort Bei Hochspannung (> 1000 V) Unbedingt Abstand halten – keine voreiligen Rettungsversuche! Fachdienste verständigen (z.B. Feuerwehr, Energieversorger, Verkehrsbetriebe) Maßnahmen nur durch Fachpersonal (NICHT Rettungsdienstpersonal) Freischalten Sicherung gegen Wiedereinschalten Feststellung […]

Atemstörungen im Kindesalter

Unterscheide: Atemnot versus Atemversagen Während die Atemarbeit bei der Atemnot noch geleistet werden kann, sind Kinder im Atemversagen der Dekompensation und einem Atem-Kreislauf-Stillstand sehr nah. Die häufigste Ursache für einen Kreislaufstillstand im Kindesalter ist die Hypoxie (sekundärer Herz-Kreislauf-Stillstand)! Durch konsequentes Handeln muss der Übergang Atemnot → Atemversagen → Atem-Kreislauf-Stillstand (s. Therapieempfehlung Kinderreanimation) unbedingt verhindert werden. […]

Kohlenmonoxid-Intoxikation

Grundsätzliches Kohlenmonoxid (CO) ist unsichtbar, geruchlos, geschmackslos Bindet sich ca. 300fach stärker an das Hb-Molekül als Sauerstoff Verschiebung der Sauerstoffbindungskurve nach links Antidot: Sauerstoff (kompetitive Verdrängung), ggf. hyperbare Oxygenierung (HBO) in Druckkammer, kein spezifisches Antidot bekannt HWZ von Kohlenmonoxid im Blut: unter Raumluft: ca. 5 Stunden, Beatmung mit 100 % Sauerstoff: ca. 60 min, Druckkammer […]

Antidota

Die Zahl von Ingestionen und Intoxikationen ist hoch. Der Rettungsdienst wird aber nur mit einer vergleichsweise geringen Zahl konfrontiert. Noch viel seltener besteht die Therapie in einer gezielten Gabe eines Antidots, sondern viel mehr in einer allgemeinen, notfallmedizinischen Therapie zur Sicherung und dem Erhalt der vitalen Funktionen. Die Magenspülung als entgiftendes Verfahren vor Ort wird […]