Kategorie: II. Notfallerkrankungen

Obstruktive Ventilationsstörungen (Differentialdiagnosen)

Am häufigsten sind: Asthma cardiale, akut exazerbierte COPD (aeCOPD) und Asthma bronchiale. Weitere Differentialdiagnosen können sein: Fremdkörper, Bronchiolitis oder Anaphylaxie Anamnese / Klinik Leitsymptom Dyspnoe, ähnliche Symptomatik, Unterscheidung häufig nur anhand der Anamnese Asthma cardiale / interstitielles Lungenödem Typischerweise hypertensive Entgleisung Herzinsuffizienz warm / trocken Häufig nachts und in den frühen Morgenstunden Siehe Lungenödem aeCOPD […]

Anaphylaxie

Unter Anaphylaxie versteht man eine akute systemische Reaktion mit Symptomen einer allergischen Sofortreaktion, die den ganzen Organismus erfassen kann und potenziell lebensbedrohlich ist. Auslöser sind eine Vielzahl von Stoffen, z.B.: Pollen, Medikamente, Insekten- und Schlangengifte, Impfstoffe und Nahrungsmittel. In ca. 25% der Erkrankung ist kein Trigger zu finden. Klinik Respirationstrakt: Heiserkeit, Schwellung von Lippen / Zunge / […]

Hyperglykämie / Diabetisches Koma

1. Pathophysiologie Hyperglykämie / Ketoazidotisches Koma: Durch absoluten Insulinmangel kommt es beim Typ 1 Diabetes mellitus zur Lipolyse mit Ketose und Acetongeruch. Junge Pat., BZ-Werte nicht zwingend exzessiv erhöht. Beginn innerhalb von 1 – 24 Std. Hyperglykämie / Hyperosmolares Koma: Durch eine Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel (Sekretionsstarre) bei Typ 2 Diabetes mellitus. Ältere Pat., hohe […]

Hypertensiver Notfall

Definition Hypertensiver Notfall: Kritischer Blutdruckanstieg und klinische Symptome durch Organschäden mit akuter vitaler Gefährdung Hypertensive Krise: Patienten mit hohen Blutdruckwerten (auch über 210/120 mm Hg) ohne unten aufgeführte klinische Symptome Die absolute Höhe der Blutdruckwerte ist nicht entscheidend für Symptomatik und Folgeschäden. Zur Diagnosestellung ist eine zweite Messung im Intervall erforderlich. Eine besondere Gefährdung ergibt sich für Patienten mit […]

Hypoglykämie

Definition: BZ < 60 mg / dl (3,33 mmol / l) Beachte: Die Schwelle zur Ausbildung einer Symptomatik ist interindividuell variabel (BZ-Tagebuch?) Allgemeine Symptome (feuchte Haut, Heißhunger, Nervosität) Zentralnervöse Störungen (z.B. Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle, Aggressivität) Ursache: Diätfehler Überdosierung von Insulin / Sulfonylharnstoff / Metformin Körperliche Anstrengung (reduzierter Insulinbedarf) Wechselwirkung mit anderen Medikamenten (ß-Blocker, ACE-Hemmer) Infekte Diagnose: […]

Status epilepticus

Definition Jeder Krampfanfall, der länger als 5 Minuten anhält oder ≥ 2 aufeinanderfolgende Anfälle über einen Zeitraum von mehr als 5 Minuten ohne Wiedererlangen des präiktalen neurologischen Ausgangsstatus. Hinweis: Für Kinder siehe „Fieberkrampf / Kindlicher Krampfanfall“ Allgemeine Maßnahmen Verletzungsschutz (oft mehrere Helfer erforderlich) und Vorgehen nach (c)ABCDE, u.a. bedarfsgerechte O2-Gabe v.-Zugang anstreben (auf sichere Fixierung […]

Palliativpatienten im Notarztdienst

 Identifikation eines Palliativpatienten Patienten mit nicht heilbarer, progredienter, weit fortgeschrittener Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung. (Neben Tumorerkrankung z.B. auch ALS, COPD Gold IV) Bedenke: bei „Palliativpatienten“ kann es zu akuten Notfällen unabhängig von der Grunderkrankung kommen (z. B. ACS, Schlaganfall, Hypoglykämie o. a.) Therapieziel und Therapiezieländerung Patientenwillen berücksichtigen, ggf. mutmaßlichen Willen klären Ist das Therapieziel rehabilitativ […]

Hypothermie

Definition der Temperaturbereiche und der klinischen Zeichen nach dem Swiss Staging System: Definition Stadium I – Mäßige Hypothermie (35 – 32° C): Wach – Kältezittern Stadium II – Schwere Hypothermie (32 – 28° C): Bewusstseinsgetrübt – kein Kältezittern mehr Stadium III – Extreme Hypothermie (< 28° C): Bewusstlos (< 24° C) Stadium IV: Bewusstlos und keine Atmung Besonders gefährdet: Obdachlose / […]

Fieberkrampf / Kindlicher Krampfanfall

Die Unterscheidung „Krampfanfall bei Fieber“ oder „Fieberkrampf“ ist präklinisch nur schwer zu treffen und wird in aller Regel erst in der Klinik zu klären sein (ausführlichere Anamnese, ggf. weitere Diagnostik). Für die Kommunikation mit den Angehörigen spielt die Fulminanz des Erlebten eine große Rolle: oftmals haben die Eltern ihr Kind „blau“ oder „wie tot“ erlebt. […]

Infusionstherapie bei Kindern

Besondere Infusionslösungen für Kinder sind im Rettungsdienst nicht erforderlich Als Infusion zum „Offenhalten eines Zugangs“ ist Vollelektrolytlösung geeignet, z.B. Basisbedarf 4 – 5 ml / kg KG pro Stunde. Flüssigkeitsverluste sind mit isoosmolarer Vollelektrolytlösung auszugleichen (Dehydratation, Brandverletzungen), initial z.B. 20 ml / kg KG, weiter nach Kreislaufverhalten. Blutverluste sollen initial mit Kristalloiden ausgeglichen werden, ist […]